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Südkorea | 18.11.03 | Bauerndemo |
3940 |
Mehr als 70 000 Bauern demonstrierten an verschiedenen Orten in oder um Seoul gegen das Freihandelsabkommen mit Chile (3716). Die Bauern befürchten, daß der Import von Reis, Gerste etc. die noch relativ hohen Preise in Südkorea kaputt machen wird. Auch Gerwerkschafter und Studenten beteiligten sich an den Aktionen; es kam zu Auseinandersetzungen mit insgesamt 16 000 Riot-Polizei. Auf der einen Seite wurden Steine und Flaschen geworfen; die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Einige Polizeifahrzeuge wurden abgefackelt. | |||
aufgenommen: Mi., 19.11.2003 |
Quelle: The Korea Times, 19.11.03 |
Südkorea | 17.11.03 | 60 Verletzte bei Demo gegen Atommülllager |
3939 |
Buan, Provinz Nord Cholla: Bei einer Demonstration von etwa 1000 gegen die Entscheidung der Regierung, mit dem Projekt des Offshore- Atommüllagers vor der Küste weiterzumachen, ist es zu heftigen Straßenkämpfen gekommen. Das Einwohnerkomittee hatte eine Abstimmung über das Projekt vorgeschlagen, was aber von den Behörden abgelehnt worden ist. Bei den Kämpfen, die von den Demonstranten mit Mollies, Eisenstangen und sonstigen "Bauernwerkzeugen" geführt wurde, sind insgesamt 60 Menschen verletzt worden. (s.a. 3841) | |||
aufgenommen: Di., 18.11.2003 |
Quelle: The Korea Times, 18.11.03 |
Indonesien | 17.11.03 | Streik für Jahresprämie |
3938 |
Karanganyar (bei Solo, Zentraljawa) (s.a. 3930): Diesmal waren es 1000 ArbeiterInnen der PT Sawah Karunia Agung Teks (2619), die für eine Jahresprämie von 1,5 Monatslöhnen demonstrierten. Der Firma ginge es gut und deshalb müsse mehr gezahlt werden als im vergangenen Jahr. Da gab es allein in der Textilindustriehochburg Karanganyar an die 50 Streiks wegen der Jahresprämie. | |||
aufgenommen: Di., 18.11.2003 |
Quelle: Suara Merdeka, 18.11.03 |
Thailand | 13.11.03 | Textilarbeiterinnen nach Streik entlassen |
3937 |
Provinz Tak: Die in taiwanesischem Besitz befindliche Textilfabrik Value Trend hat 115 burmesische Textilarbeiterinnen entlassen, nachdem die mit der Forderung nach Bezahlung des Mindestlohns in Streik getreten sind. Sie bekommen 70 bis 80 Baht (knapp 2 US$); der Mindestlohn beträgt 133 Baht am Tag. Außerdem wurden auch andere Versprechen nicht eingehalten, wie etwa ein freier Tag pro Woche. Das regionale Arbeits- und Wohlfahrtsamt will vermitteln und teilte mit, daß solche Aktionen in letzter Zeit zugenommen hätten, weil die ArbeiterInnen immer besser über ihre Rechte Bescheid wüßten. Bei Inspektionen in 32 Fabriken wurden in 27 Verstöße gegen Mindestlohnvorschriften oder andere Arbeitsgesetze gefunden. (Siehe auch 3742) | |||
aufgenommen: Mo., 17.11.2003 |
Quelle: Bangkok Post, 17.11.03 |
Philippinen | 12.11.03 | Demo niedergeknüppelt |
3932 |
Manila: Riot- Polizei hat mit Tränengas, Wasserwerfern und Knüppeleinsatz eine große Demonstration gegen die Präsidentin aufgelöst. An die 10 000 protestierten gegen eine Einstellung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den Vorsitzenden des Obersten Gerichtes, dem Korruption vorgeworfen wird. Der Richter hatte Anfang 2001 den Sturz des damaligen Präsidenten Estrada (2260) legalisiert; entsprechend soll diese Demo vor allem von Estrada-Anhängern aus den Slums von Manila getragen worden sein. | |||
aufgenommen: Do., 13.11.2003 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Philippine Star, 13.11.03 |
Indonesien | 11.11.03 | Arbeiterinnen; Kinderarbeiter |
3930 |
Surabaya: 150 ArbeiterInnen der CV Branalaksa (Verarbeitung von Vogelnestern)
demonstrierten vor dem Regionalparlament. Sie forderten, daß die Fabrik die Gesetze in
Bezug auf Urlaub, Sozialversicherung, Zulagen einhält. Dabei kam aber auch heraus, daß
die Firma illegalerweise Kinder (unter 17 Jahren) beschäftigt: fast die Hälfte der
Belegschaft. Kinder dürfen mit Zustimmung der Eltern arbeiten, aber nur, wenn der
Besuch der Schule nicht behindert wird und auch nur 3 Stunden am Tag. In dieser Fabrik
müssen sie manchmal bis zu 12 Stunden am Tag schuften (z.B. die Nester von Vogelkot
reinigen u.ä.) Darüber hinaus müssen sich alle Beschäftigten beim Verlassen der Fabrik
bis auf die Unterwäsche ausziehen, um "Diebstahl zu verhindern" (Surya) Karanganyar (bei Solo, Zentraljawa): 1300 Arbeiterinnen der PT Delta Merlin Dunia Tekstil (2164, 2111) haben die diesjährige Runde der Demos und Streik für eine hohe Jahresprämie eingeleitet. Sie streikten den ganzen Tag und fordern 150 % eines Monatslohns; die Firma will nur 100 % zahlen. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Mi., 12.11.2003 |
Quelle: div., 12.11.03 |
Thailand | 11.11.03 | Festnahmen bei Pipeline-Protest |
3929 |
Ein Inspektionsteam besichtigte die Gegend um das Protest-Camp gegen die im Bau befindliche Gas-Pipeline (3428) von Malaysia nach Thailand. Von einem Gegner der Pipeline fotografiert, versuchte ein Mitglied des Teams ihm die Kamera wegzunehmen, woraus sich eine Auseinandersetzung entwickelte. 60 Polizisten kamen und befreiten die Mitglieder des Teams; 3 Pipeline-Gegner wurden festgenommen. Sie sollen jetzt wegen Geiselnahme, Behinderung einer Amtshandlung, Körperverletzung und versuchten Mordes angeklagt werden. | |||
aufgenommen: Mi., 12.11.2003 |
Quelle: Bangkok Post, 12.11.03 |
Indonesien | 10.11.03 | Wütende Bankangestellte |
3928 |
Jakarta: Verhandlungen um die Verlängerung von befristeten Verträgen für etwa 500 Angestellte der Bank Negara Indonesia (2981, 1153) sind in Tumulte ausgeartet. Weil die Geschäftsleitung gegen den Rat des anwesenden Arbeitsministers einfach alle entlassen wollte, schmissen die Verhandlungsführerinnen der Beschäftigten die Papiere hin, schrieen die Manager an (und beschuldigten sie der Korruption und Vetternwirtschaft). Draußen umstellten die Angestellten, meist Frauen, das Auto des Geschäftsführers und beschädigten es mit Tritten. Nur mit Mühe konnte der Sicherheitsdienst des Arbeitsministeriums dem Auto einen Weg bahnen. | |||
aufgenommen: Di., 11.11.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 11.11.03 |
Südkorea | 9.11.03 | Gewerkschafter mit Molllies |
3927 |
Seoul (s.a. 3914): Zwischen 35 000 und 40 000 Arbeiter nahmen an einer Demonstration des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU (Korean Confederation of Trade Unions) teil. Sie protestierten gegen antigewerkschaftliche Maßnahmen von Unternehmen (Schadensersatzklagen) und Regierung. Auf der Demo wurden Bilder von drei Gewerkschaftern mitgeführt, die in den letzten Wochen aus Protest gegen diese Repressionen Selbstmord verübt hatten. Die Demonstranten lieferten sich eine Straßenschlacht gegen 10 000 Riotpolizisten. Außer mit Stahlstangen waren die Arbeiter auch mit Molotovcocktail ausgerüstet, 700 davon sollen eingesetzt worden sein. Es gab über 100 Verhaftungen und etliche Verletzte auf beiden Seiten. | |||
aufgenommen: Mo., 10.11.2003 |
Quelle: BBC News, 9.11.03, The Korea Times, JoongAng Ilbo, 10.11.03 |
Philippinen | 7./8.11.03 | Tower besetzt |
3926 |
Manila: Der ehemalige Chef der Luftfahrtbehörde und ein Marinereserveoffizier hielten einige Stunden lang den Flughafentower besetzt. Bei der Stürmung durch die Polizei wurden die Besetzer erschossen, obwohl sie versuchten, sich zu ergeben. Mit ihrer Aktion wollten die Besetzer gegen die Unfähigkeit der Regierung, die weitverbreitete Korruption und die Kürzung von Regierungsprogrammen protestieiren (s.a. 3768). | |||
aufgenommen: So., 9.11.2003 |
Quelle: BBC News, 8.11.03, The Straits Times, 9.11.03 |
Indonesien | 8.11.03 | Gegen Militärrecht |
3925 |
Jakarta: (s.a. 3800) 2500 Personen folgten dem Demoaufruf der Solidaritas Aceh Papua und protestierten gegen die Verlängerung des Militärrechts im Aceh um weitere sechs Monate. In der Solidaritas Aceh Papua haben sich viele Menschenrechts-, Solidaritäts- und linke Gruppen zusammengeschlossen. | |||
aufgenommen: Sa., 8.11.2003 |
Quelle: detikcom, 8.11.03 |
Indonesien | 5.11.03 | Arbeiterdemo |
3921 |
Bandung (Westjava, s.a. 3873): Einige tausend von der Arbeit freigestellte Beschäftigte der staatlichen Flugzeugwerke PT Dirgantara Indonesia demonstrierten, weil ihnen die Firma nur einen Bruchteil (10%) ihres Lohns gezahlt hat. Sogar diejenigen, die nach ihrer Freistellung wieder beschäftigt wurden, haben nur 25% ihrer normalen Bezüge erhalten. Die Geschäftsführung, die eigentlich angekündigt hatte, auch den suspendierten Arbeitern ihren Lohn (ohne Zuschläge) voll weiter zu bezahlen, gab an, diesen Monat nicht genug Geld zu haben, um die Löhne auszahlen zu können. Abgeblich ist ein von der Regierung zugesagter Kredit noch nicht angewiesen worden. | |||
aufgenommen: Do., 6.11.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 6.11.03 |
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19. November 2003