Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Südkorea Carrefour sperrt aus

3760

Letzten Samstag versammelten sich mehrere hundert Mitglieder der KCTU (Korean Confederation of Trade Unions, Gewerkschaftsdachverband) in der westlich von Seoul gelegenen südkoreanischen Stadt Bucheon, um gegen die "Willkürpraktiken der Kapitalisten", so Ming Yong-soon, zu protestieren. Frau Ming ist eine von 60 streikenden Angestellten der französischen Supermarktkette Carrefour, die hier seit 1966 mehr als 20 Filialen betreibt. Aufgrund der miserablen Entlohnung (weit unter dem landesüblichen Durchschnitt) und der extrem schlechten Arbeitsbedingungen, hat am 27. Juni die Gewerkschaftsleitung von Carrefour zum Ausstand aufgerufen. Die wichtigsten Forderungen: Anhebung der Gehälter um 9,1%, Verbesserung der Arbeitsdingungen, wie z.B. Bereitstellung von Transportmöglichkeiten und Betriebsessen.
Die Reaktion der Geschäftsleitung auf die recht einfachen Forderungen war reichlich ungewöhnlich: "Um einem Flächenbrand vorzubeugen", so Chung Ui-hon, Chefmanager von Carrefour Korea, sperrte die Geschäftsleitung drei Tage später landesweit einfach alle gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter aus. "Ein einmahliger Vorgang in der Geschichte der südkoreanischen Arbeiterbewegung", meint Kim Kyong-wook der Vorsitzende der Carrefour-Gewerkschaft, Mitglied im Gewerkschaftsdachverband der KCTU. Er sieht die Aussperrung auch als Strafmaßnahme gegen den Entschluß der Mitglieder der Carrefour-Gewerkschaft, sich in der KCTU und nicht in der reformistischen KFTU (Korean Federation of Trade Unions) zu organisieren. "Mit dieser absurden Maßnahme", so fährt Kim fort "hat die Geschäftsleitung nur das Gegenteil erreicht. Der Streik hat massiv an Publizität gewonnen und die Solidaritätsaktionen von Kollegen anderer Bereiche haben sich massiv verschärft". So kommt es nun fast täglich zu Demonstrationen vor der Geschäftszentrale von Carrefour Korea, Studenten sammeln Unterschriften und organisieren Kulturprogramme für die Streikenden und deren von der Aussperrung betroffenen Kollegen. Obwohl das Management mit dieser Maßnahme eher ein Eigentor geschossen hatte, ist es zu keinerlei Einlenken bereit, was die Lage weiter verschärfen wird, prophezeit Kim Kyong-wook. Schon jetzt ist die Entrüstung unter den nicht gewerkschaftlich organisierten Kollegen unübersehbar. Täglich bringen sie Protestlosungen an den verschiedenen Filialen von Carrefour an, was immer wieder dazu führt, daß die Geschäftsleitung einen Wachschutz oder manchmal auch gleich die Anti-Aufruhreinheiten der Polizei zu Hilfe ruft, die sich dann ihrerseits Auseinandersetzungen mit den Kollegen liefert. "Vor der Aussperrung der Kollegen hat sich fast niemand um die Gewerkschaft gekümmert, manche haben noch nicht einmal von ihrer Existenz gewußt. Jetzt sind sie solidarisch mit den Kollegen und viele haben sich zum Eintritt in die KCTU entschlossen. Das Management hat also genau das Gegenteil erreicht", Park Yung-chan der nach eigenem Bekunden Gewerkschaften bisher eher für überflüssig gehalten hatte. Unterdessen bemüht sich ein landesweites Solidaritätskomitee um internationale Unterstützung. Geplant sind direkte Kontakte mit französischen Kollegen und Verbindungsaufnahme mit der CGT. "Die dreiste Dummheit der Geschäftsleitung könnte einen positiven Effekt für unsere Gewerkschaftsbewegung haben", meint Lee Eun-yoo von der Migrantengewerkschaft ETU-MB (Equality Trade Union Migrant's Branch) und fährt fort, daß sich sogar die internationalen Kontakte der KCTU dadurch verbessern könnten. Für das nächste Wochenende plant das Unterstützungskomitee eine landesweite Solidaritätsaktion, welche der Publizität dieses Arbeitskonfliktes weiteren Auftrieb geben wird. Unter der Hand kann man vernehmen, daß ähnliche Aussperrungen auch in anderen Bereichen geplant sind und damit wird die Demonstration auch als handfeste Warnung an die südkoreanischen Arbeitgeber im allgemeinen gesehen.
aufgenommen: Mo., 21.7.2003

Quelle: Korr., 20.7.03


Indonesien 19.7.03 Streik erfolgreich

3759

Der Streik der Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Asrindo Indty Raya (3745) war erfolgreich: Nach Vermittlung durch das Regionalparlament will die Firma jetzt alle Gesetze einhalten, v.a. der Lohn wird auf den Mindestlohn erhöht und Schwangerschaftsurlaub bezahlt.
aufgenommen: So., 20.7.2003

Quelle: Suara Merdeka, 19.7.03


Philippinen 18.7.03 Waffenstillstand

3758

Die philippinische Regierung und die Moro Islamic Liberation Front haben ein Waffenstillstandsabkommen unter der Vermittlung Malaysias geschlossen. Die Regierung hat die Haftbefehle gegen Führer der MILF für 90 Tage ausgesetzt, damit sie zu Verhandlungen über ein Friedensabkommen nach Malaysia fahren können. Jahrelange Verhandlungen waren im Februar 03 unterbrochen worden. Die Armee hatte die MILF wieder angegriffen, nachdem man diese für einige Attentate verantwortlich gemacht hatte (was die MILF meist zurück gewiesen hatte). (s.a. 3667)
aufgenommen: Sa., 19.7.2003

Quelle: Sun Star, BBC News, CNN, The Philippine Daily Inquirer, 19.7.03


Südkorea 18.7.03 Weiter Streik bei Hyundai

3757

Nach 20 Tagen Teilstreik hatte die Gewerkschaft bei Hyundai Motor (3735) den Streik am 17.7. ausgesetzt, weil man sich in Lohnverhandlungen "angenähert" hatte. Jetzt hat sie am Brückentag zwischen einem Feiertag am Donnerstag und einem arbeitsfreien Samstag erneut zum Streik aufgerufen. Es handelt sich möglicherweise um eine Geste gegenüber dem KCTU, der für die 40-Std-Woche mobilisiert.
aufgenommen: Sa., 19.7.2003

Quelle: JoongAng Ilbo, 19.7.03


Philippinen 23.6.; 16.7.03 Angriff auf Nestlé-Arbeiter; Arbeiteraktion

3756

Calamba City: Ungefähr 100 streikende ArbeiterInnen von verschiedenen Firmen (darunter San Miguel Corp, Cosmos, Nestlé) haben während einer Protestaktion gegen die Politik des Arbeitsministeriums das lokale Büro mit "Farbbomben" verschönert. Ihr Protest richtet sich dagegen, daß das Arbeitsministerium fast alle Streiks für illegal erklärt und so den Firmen und der Polizei den Weg bereitet, die Streikposten zu überfallen und zusammenzuschlagen. So seien erst am 23. und 24. Juni an die 50 ArbeiterInnen (und einige vom Werkschutz) vor dem Nestlé-Werk Laguna verletzt worden. Die Nestlé-ArbeiterInnen streiken seit mehr als einem Jahr. Ihr Streik wurde auch erst vom Ministerium verboten; das oberste Arbeitsgericht hat ihn allerdings für legal erklärt. (siehe 3555)
aufgenommen: Do., 17.7.2003

Quelle: The Philippine Daily Inquirer, 17.7.03


Indonesien seit 12.7.03 Aussperrung bei der Flugzeugfabrik

3755

Bandung: Nachdem die Geschäftsleitung der PT Dirgantara Indonesia 9800 Beschäftigte am Samstag plötzlich ausgesperrt hat, demonstrieren tausende entweder vor der Fabrik oder in der Stadt gegen diese Entscheidung. Die Dirgantara, vom früheren Vizepräsidenten Habibie gegründet, ist seit dem Fall Soehartos in Schwierigkeiten - nach Meinung der Gewerkschaft vor alem wegen massiver Korruption im Management. Produziert werden Hubschrauber und kleine Flugzeuge; zwischendurch waren auch mal Computer zusammengeschraubt worden. Die Luftwaffe hält neben der Regierung den größten Anteil. Die Geschäftsleitung hat zwar versprochen, den Lohn an die Beschäftigten weiter zu zahlen. Da aber gleichzeitig die umfassende Neustrukturierung der Fabrik angekündigt worden ist, sind die Leute nicht nur überrascht und empört über die einseitige Entscheidung, sondern auch verunsichert. Die Fabrik wird vom Militär bewacht; die Sabotage der Stromleitung konnte es aber nicht verhindern. Auch der Arbeitminister gibt den Empörten, v.a. weil zu einem von ihm angeregten Treffen die Geschäftsleitung nicht erschienen ist. (3516)
aufgenommen: Mi., 16.7.2003

Quelle: div.


Südkorea seit 14.7.03 Zementfahrer streiken

3754

Jaecheon und Yeongwol: Seit Montag wird in zwei Provinzen kein Zement mehr transportiert. Die Fahrer streiken, nachdem Verhandlungen um Frachtraten gescheitert waren. Hauptstreitpunkt soll laut Unternehmer sein, ob Aufträge auch an Nicht-Gewerkschaftsmitglieder vergeben werden dürfen. (s.a. 2558)
aufgenommen: Mi., 16.7.2003

Quelle: Chosun Ilbo,16.7.03


Indonesien 15.7.03 Stahlwerk aufgemischt

3753

Makassar: 200 erboste Anwohner drangen in das Stahlwerk PT Bawaraja ein, nachdem es dort soetwas wie eine Explosion gegeben hatte. Sie zerstörten Autos, Büroeinrichtungen und schlugen Fenster ein. Seit Jahren hatten sie vergeblich gegen die vom Werk produzierte Luftverschmutzung protestiert.
aufgenommen: Mi., 16.7.2003

Quelle: The Jakarta Post, Tempo Interaktif, 16.7.03


Asien Zu viele Dollars?

3752

Die asiatischen Länder halten 70 % der Welt-Devisen-Reserven; sie liegen zwischen 1,2 Billionen (JP Morgan Chase) und 1,5 Billionen US$ (Crédit Lyonnais Securities Asia). Japan hält derzeit 496 Milliarden, China 310, Taiwan 170 und Hong Kong 114 Milliarden US$. Dies wird noch zunehmen, weil fast alle Länder, vor allem China, ihre Währungen entweder an den fallenden Dollar gebunden haben oder alles versuchen, Aufwertungen zu vermeiden. Sie wollen aufgrund eigener Schwierigkeiten ihre Exporte nicht verteuern. Und der Exportanteil an den Bruttosozialprodukten steigt: in China von 10,8 % Ende der 80er Jahre auf derzeit 28,4 %; in Südkorea von 23 auf 54 %.
Damit die USA ihre Schulden bedienen können, müssen jeden Tag 1,3 Milliarden US$ in die USA zurückfliessen; zu diesem Zweck verkauft die USA Staatsanleihen. Allein im März hat Japan für 30 Milliarden $ solche Papiere gekauft. (S.a. 3537)
aufgenommen: Di., 15.7.2003

Quelle: Asia Times, 15.7.03


China 14.7.03 Yang Bin verurteilt

3751

(s.a. 3308) Der ehemals zweitreichste Mann Chinas Yang Bin ist wegen diverser Wirtschaftsverbrechen (darunter Betrug, Bestechung, illegaler Landgebrauch) zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Angeblich hatte er sein Vermögen im Geschäft mit Blumen gemacht. Untersuchungen fanden heraus, daß er in illegalen Immobiliengeschäften tätig war und auf betrügerische Weise seine Aktien an der Börse platziert hatte. Mit seiner Verhaftung im Oktober letzten Jahres platzten auch seine Pläne zum Aufbau einer Sonderwirtschaftszone in Nordkorea.
aufgenommen: Mo., 14.7.2003

Quelle: BBC News, 14.7.03


Hong Kong 13.7.03 Pro-Demokratie-Demo

3750

(s.a. 3743) Wieder gab es eine Großdemo gegen die Regierung und für Demokratie. Diesmal nahmen 20 000 teil und skandierten: "Gebt den Einwohnern die Macht zurück" und "Tung Chee-hwa tritt zurück!". (Tung Chee-hwa ist der von Pro-Beijing Kräften eingesetzte Regierungschef Hong Kongs, s.a. 2824) Die Demonstranten forderten direkte Wahlen des Regierungschefs im Jahr 2007 und des Parlaments 2008. Am 1. Juli hatten 500 000 gegen die Verabschiedung repressiver Gesetze demonstriert, die inzwischen verschoben wurde. Am 9.7. demonstrierten 50 000 gegen Regierung und für mehr Demokratie.
aufgenommen: Mo., 14.7.2003

Quelle: The Standard, 14.7.03


Indonesien 11.7.03 Arbeiterprotest

3749

Bogor (bei Jakarta): Einige hundert Beschäftigte der Textilfabrik PT Busana Prima Global demonstrierten beim Stadtrat, damit dieser ihnen bei ihren Schwierigkeiten mit dem Unternehmen hilft. Vorher hatten sie einen Sitzstreik auf dem Fabrikgelände gemacht. Ihre Forderungen betreffen die Bildung einer Gewerkschaft (die Firma versucht Arbeiter einzuschüchtern), die Festeinstellung von befristet Beschäftigten, die Wiedereinführung einer einstündigen Arbeitspause (z.Z. nur 45 Minuten) und die Anmeldung zur Sozialversicherung.
aufgenommen: Sa., 12.7.2003

Quelle: Media Indonesia, 12.7.03


Südkorea 11.7.03 Streiks

3748

Einige tausend im Gewerkschaftsdachverband KCTU organisierte Metallarbeiter streikten einen Tag lang wegen der Tarifverhandlungen und drohten mehrstündige Arbeitsniederlegungen für nächste Woche an. Die KCTU sagt, daß sich 24 000 Arbeiter aus 120 Unternehmen am Streik beteiligt haben, das Arbeitsministerium sagt, es seien 13 000 Arbeiter (9500 ganztägig, 3500 zeitweise) aus 70 Unternehmen gewesen. (Digital Chosunilbo, JoongAng Daily)
Mittlerweile haben die Gewerkschaften die angekündigten Streiks in 26 Provinzkrankenhäusern abgesagt, denn es gab eine Übereinkunft mit Management und Gesundheitsministerium. Die Löhne werden um 5% und der Bonus um 200% erhöht, die Qualitätsbewertung wird dem Gesundheitsministerium unterstellt. (Korea Times, JoongAng Daily)
aufgenommen: Sa., 12.7.2003

Quelle: div., 11./12.7.03


Südkorea 10.7.03 Chemiestreik

3747

Seit sechs Tagen wird das größte Chemieunternehmen des Landes LG Chem Ltd. bestreikt. 2500 Beschäftigte der Werke in Ulsan, Iksan, Onsan und Cheongju streiken für höhere Löhne. Die Gewerkschaft fordert eine Anhebung des Grundlohns um 15,84% und einen Leistungsbonus. Das Unternehmen bietet inzwischen 9,6% Lohnerhöhung.
aufgenommen: Fr., 11.7.2003

Quelle: Yahoo! News, 10.7.03


Thailand 9.7.03 Gegen Wirtschaftsgesetze

3746

Bangkok: Beschäftigte des hochverschuldeten Unternehmens Thai Petrochemical Industry (TPI, s.a. 3165) und von Staatsunternehmen (Hafen, städtisches Elektrizitätswerk, städtische Wasserwerke) demonstrierten gegen elf Wirtschaftsgesetze, die ihrer Meinung nach den Ausverkauf an ausländische Investoren erleichtern. Premierminister Thaksin versicherte den Demonstranten, daß die Umwandlung von Staatsfirmen in Aktiengesellschaften keine Privatisierung sei.
aufgenommen: Do., 10.7.2003

Quelle: Bangkok Post, 9./10.7.03


Indonesien 8.7.03 Arbeiterinnen streiken

3745

Surabaya: Im Industriegebiet Rungkut streiken die 8500 Arbeiterinnen der Schuhfabrik Fortune (die die Marke Fortune für Nordamerika und Europa produziert), weil ein neuer Personalchef die Transportzulage gekürzt und vor allem die Menstruationszulage (bisher 35 000 Rp., knapp 4 Euro) gestrichen hat. Es gab kleine Rangeleien, weil der Werkschutz das Tor im Werk 2 geschlossen hatte, als die Arbeiterinnen der benachbarten Fortune Mate 1 auf die Straße zogen. Es gelang den Arbeiterinnen allerdings schnell, das Tor aufzubrechen. Anschließend machten die Arbeiterinnen der daneben liegenden Fabrik Surya Intrindo Makmur (ebenfalls Schuhe) dasselbe und schlossen sich den Kolleginnen an. (Surya, Republika)
Semarang: Seit zwei Tagen streiken die Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Asrindo Indty Raya und verlangen den gesetzlichen städtischen Mindestlohn. Der liegt bei 400 000 Rp., sie bekommen aber nur 343 250 Rp/Monat (knapp 40 Euro). (Suara Merdeka)
aufgenommen: Mi., 9.7.2003

Quelle: div., 9.7.03


Indonesien 7.7.03 PlantagenarbeiterInnen demonstrieren

3744

Medan: 600 Beschäftigte der Staatsplantage PTPN II (3522), die im Anbau von Tabak arbeiten demonstrierten vor dem Regionalparlament. Sie fordern die Bezahlung der Überstunden. Dies sei jetzt dringend, weil die Schulgebühren für die Kinder zu zahlen seien.
aufgenommen: Di., 8.7.2003

Quelle: Sinar Indonesia Baru, 8.7.03


Hong Kong 7.7.03 Anti-Subversions-Gesetz verschoben

3743

(s.a. 3736) Nach Massenprotesten hat die Hong Konger Führung beschlossen, die Verabschiedung der umstrittenen Sicherheitsgesetze zu verschieben, obwohl die Regierung in Beijing auf die eigentlich geplante Durchführung bestanden hatte.
aufgenommen: Mo., 7.7.2003

Quelle: BBC News, 7.7.03


Thailand Arbeitsmigranten wehren sich

3742

Provinz Tak (an der Grenze zu Burma): 34 aus Burma stammende ArbeitsmigrantInnen kämpfen bei der Textilfabrik Nut Knitting Partnership Limited um eine Lohnnachzahlung in Höhe von insgesamt 4,6 Mill. Baht (ca 96 000 Euro). Im Zeitraum vom Oktober bis Dezember 2000 und Januar 2001 bis Oktober 2002 bekamen sie Löhne in Höhe von 77 Baht/Tag. Der Mindestlohn liegt aber bei 130 bzw 133 Baht/Tag. Das Arbeitsministerium hat den ArbeiterInnen Recht gegeben und die Firma zur Zahlung angewiesen, diese weigert sich aber. Statt dessen will das Unternehmen nur einen Teil, weniger als die Hälfte, zahlen. Die anderen Unternehmen in der Provinz Tak, die ebenfalls mit burmesischen Wanderarbeitern produzieren, haben mit Schließung und Produktionsverlagerung gedroht, falls die Arbeiter gewinnen und es nicht zu einem Kompromiß kommt. (s.a. 3720, 3415, 3309, 3244)
aufgenommen: Mo., 7.7.2003

Quelle: Bangkok Post, 7.7.03


Saudi Arabien / Indonesien / Philippinen Zwei ArbeiterInnen vor der Hinrichtung

3741

Sarah Dematera von den Philippinen (s.a. 3194, 497) und Siti Zaenab aus Indonesien (s.a. 3429) droht die Hinrichtung. Beide sind von Islamischen Gerichten in Saudi Arabien aufgrund ihres "Geständnisses" im Jahr 1993 bzw. 2000 zum Tode verurteilt worden, weil sie angeblich ihre Chefin umgebracht haben sollen - beide arbeiteten als Haushelferin. Bei beiden wurde die Vollstreckung ausgesetzt, bis ihre Töchter erwachsen sind.
HRW geht davon aus, daß in beiden Fällen die Geständnisse erzwungen worden sind; beide können kein Arabisch und nicht perfekt englisch. Beide hatten kaum Unterstützung durch Vertreter ihres Heimatlandes und keinen Rechtsanwalt.
aufgenommen: So., 6.7.2003

Quelle: Yahoo! News 4.7.03, Human Rights Watch 2.7.03




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21. Juli 2003