< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Indonesien | 19.7.03 | Streik erfolgreich |
3759 |
Der Streik der Arbeiterinnen der Bekleidungsfabrik PT Asrindo Indty Raya (3745) war erfolgreich: Nach Vermittlung durch das Regionalparlament will die Firma jetzt alle Gesetze einhalten, v.a. der Lohn wird auf den Mindestlohn erhöht und Schwangerschaftsurlaub bezahlt. | |||
aufgenommen: So., 20.7.2003 |
Quelle: Suara Merdeka, 19.7.03 |
Philippinen | 18.7.03 | Waffenstillstand |
3758 |
Die philippinische Regierung und die Moro Islamic Liberation Front haben ein Waffenstillstandsabkommen unter der Vermittlung Malaysias geschlossen. Die Regierung hat die Haftbefehle gegen Führer der MILF für 90 Tage ausgesetzt, damit sie zu Verhandlungen über ein Friedensabkommen nach Malaysia fahren können. Jahrelange Verhandlungen waren im Februar 03 unterbrochen worden. Die Armee hatte die MILF wieder angegriffen, nachdem man diese für einige Attentate verantwortlich gemacht hatte (was die MILF meist zurück gewiesen hatte). (s.a. 3667) | |||
aufgenommen: Sa., 19.7.2003 |
Quelle: Sun Star, BBC News, CNN, The Philippine Daily Inquirer, 19.7.03 |
Südkorea | 18.7.03 | Weiter Streik bei Hyundai |
3757 |
Nach 20 Tagen Teilstreik hatte die Gewerkschaft bei Hyundai Motor (3735) den Streik am 17.7. ausgesetzt, weil man sich in Lohnverhandlungen "angenähert" hatte. Jetzt hat sie am Brückentag zwischen einem Feiertag am Donnerstag und einem arbeitsfreien Samstag erneut zum Streik aufgerufen. Es handelt sich möglicherweise um eine Geste gegenüber dem KCTU, der für die 40-Std-Woche mobilisiert. | |||
aufgenommen: Sa., 19.7.2003 |
Quelle: JoongAng Ilbo, 19.7.03 |
Philippinen | 23.6.; 16.7.03 | Angriff auf Nestlé-Arbeiter; Arbeiteraktion |
3756 |
Calamba City: Ungefähr 100 streikende ArbeiterInnen von verschiedenen Firmen (darunter San Miguel Corp, Cosmos, Nestlé) haben während einer Protestaktion gegen die Politik des Arbeitsministeriums das lokale Büro mit "Farbbomben" verschönert. Ihr Protest richtet sich dagegen, daß das Arbeitsministerium fast alle Streiks für illegal erklärt und so den Firmen und der Polizei den Weg bereitet, die Streikposten zu überfallen und zusammenzuschlagen. So seien erst am 23. und 24. Juni an die 50 ArbeiterInnen (und einige vom Werkschutz) vor dem Nestlé-Werk Laguna verletzt worden. Die Nestlé-ArbeiterInnen streiken seit mehr als einem Jahr. Ihr Streik wurde auch erst vom Ministerium verboten; das oberste Arbeitsgericht hat ihn allerdings für legal erklärt. (siehe 3555) | |||
aufgenommen: Do., 17.7.2003 |
Quelle: The Philippine Daily Inquirer, 17.7.03 |
Indonesien | seit 12.7.03 | Aussperrung bei der Flugzeugfabrik |
3755 |
Bandung: Nachdem die Geschäftsleitung der PT Dirgantara Indonesia 9800 Beschäftigte am Samstag plötzlich ausgesperrt hat, demonstrieren tausende entweder vor der Fabrik oder in der Stadt gegen diese Entscheidung. Die Dirgantara, vom früheren Vizepräsidenten Habibie gegründet, ist seit dem Fall Soehartos in Schwierigkeiten - nach Meinung der Gewerkschaft vor alem wegen massiver Korruption im Management. Produziert werden Hubschrauber und kleine Flugzeuge; zwischendurch waren auch mal Computer zusammengeschraubt worden. Die Luftwaffe hält neben der Regierung den größten Anteil. Die Geschäftsleitung hat zwar versprochen, den Lohn an die Beschäftigten weiter zu zahlen. Da aber gleichzeitig die umfassende Neustrukturierung der Fabrik angekündigt worden ist, sind die Leute nicht nur überrascht und empört über die einseitige Entscheidung, sondern auch verunsichert. Die Fabrik wird vom Militär bewacht; die Sabotage der Stromleitung konnte es aber nicht verhindern. Auch der Arbeitminister gibt den Empörten, v.a. weil zu einem von ihm angeregten Treffen die Geschäftsleitung nicht erschienen ist. (3516) | |||
aufgenommen: Mi., 16.7.2003 |
Quelle: div. |
Südkorea | seit 14.7.03 | Zementfahrer streiken |
3754 |
Jaecheon und Yeongwol: Seit Montag wird in zwei Provinzen kein Zement mehr transportiert. Die Fahrer streiken, nachdem Verhandlungen um Frachtraten gescheitert waren. Hauptstreitpunkt soll laut Unternehmer sein, ob Aufträge auch an Nicht-Gewerkschaftsmitglieder vergeben werden dürfen. (s.a. 2558) | |||
aufgenommen: Mi., 16.7.2003 |
Quelle: Chosun Ilbo,16.7.03 |
Asien | Zu viele Dollars? |
3752 | |
Die asiatischen Länder halten 70 % der Welt-Devisen-Reserven; sie liegen zwischen
1,2 Billionen (JP Morgan Chase) und 1,5 Billionen US$ (Crédit Lyonnais Securities Asia).
Japan hält derzeit 496 Milliarden, China 310, Taiwan 170 und Hong Kong 114 Milliarden
US$. Dies wird noch zunehmen, weil fast alle Länder, vor allem China, ihre Währungen
entweder an den fallenden Dollar gebunden haben oder alles versuchen, Aufwertungen zu
vermeiden. Sie wollen aufgrund eigener Schwierigkeiten ihre Exporte nicht verteuern. Und
der Exportanteil an den Bruttosozialprodukten steigt: in China von 10,8 % Ende der 80er
Jahre auf derzeit 28,4 %; in Südkorea von 23 auf 54 %. Damit die USA ihre Schulden bedienen können, müssen jeden Tag 1,3 Milliarden US$ in die USA zurückfliessen; zu diesem Zweck verkauft die USA Staatsanleihen. Allein im März hat Japan für 30 Milliarden $ solche Papiere gekauft. (S.a. 3537) | |||
aufgenommen: Di., 15.7.2003 |
Quelle: Asia Times, 15.7.03 |
China | 14.7.03 | Yang Bin verurteilt |
3751 |
(s.a. 3308) Der ehemals zweitreichste Mann Chinas Yang Bin ist wegen diverser Wirtschaftsverbrechen (darunter Betrug, Bestechung, illegaler Landgebrauch) zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Angeblich hatte er sein Vermögen im Geschäft mit Blumen gemacht. Untersuchungen fanden heraus, daß er in illegalen Immobiliengeschäften tätig war und auf betrügerische Weise seine Aktien an der Börse platziert hatte. Mit seiner Verhaftung im Oktober letzten Jahres platzten auch seine Pläne zum Aufbau einer Sonderwirtschaftszone in Nordkorea. | |||
aufgenommen: Mo., 14.7.2003 |
Quelle: BBC News, 14.7.03 |
Hong Kong | 13.7.03 | Pro-Demokratie-Demo |
3750 |
(s.a. 3743) Wieder gab es eine Großdemo gegen die Regierung und für Demokratie. Diesmal nahmen 20 000 teil und skandierten: "Gebt den Einwohnern die Macht zurück" und "Tung Chee-hwa tritt zurück!". (Tung Chee-hwa ist der von Pro-Beijing Kräften eingesetzte Regierungschef Hong Kongs, s.a. 2824) Die Demonstranten forderten direkte Wahlen des Regierungschefs im Jahr 2007 und des Parlaments 2008. Am 1. Juli hatten 500 000 gegen die Verabschiedung repressiver Gesetze demonstriert, die inzwischen verschoben wurde. Am 9.7. demonstrierten 50 000 gegen Regierung und für mehr Demokratie. | |||
aufgenommen: Mo., 14.7.2003 |
Quelle: The Standard, 14.7.03 |
Thailand | 9.7.03 | Gegen Wirtschaftsgesetze |
3746 |
Bangkok: Beschäftigte des hochverschuldeten Unternehmens Thai Petrochemical Industry (TPI, s.a. 3165) und von Staatsunternehmen (Hafen, städtisches Elektrizitätswerk, städtische Wasserwerke) demonstrierten gegen elf Wirtschaftsgesetze, die ihrer Meinung nach den Ausverkauf an ausländische Investoren erleichtern. Premierminister Thaksin versicherte den Demonstranten, daß die Umwandlung von Staatsfirmen in Aktiengesellschaften keine Privatisierung sei. | |||
aufgenommen: Do., 10.7.2003 |
Quelle: Bangkok Post, 9./10.7.03 |
Indonesien | 7.7.03 | PlantagenarbeiterInnen demonstrieren |
3744 |
Medan: 600 Beschäftigte der Staatsplantage PTPN II (3522), die im Anbau von Tabak arbeiten demonstrierten vor dem Regionalparlament. Sie fordern die Bezahlung der Überstunden. Dies sei jetzt dringend, weil die Schulgebühren für die Kinder zu zahlen seien. | |||
aufgenommen: Di., 8.7.2003 |
Quelle: Sinar Indonesia Baru, 8.7.03 |
Hong Kong | 7.7.03 | Anti-Subversions-Gesetz verschoben |
3743 |
(s.a. 3736) Nach Massenprotesten hat die Hong Konger Führung beschlossen, die Verabschiedung der umstrittenen Sicherheitsgesetze zu verschieben, obwohl die Regierung in Beijing auf die eigentlich geplante Durchführung bestanden hatte. | |||
aufgenommen: Mo., 7.7.2003 |
Quelle: BBC News, 7.7.03 |
Thailand | Arbeitsmigranten wehren sich |
3742 | |
Provinz Tak (an der Grenze zu Burma): 34 aus Burma stammende ArbeitsmigrantInnen kämpfen bei der Textilfabrik Nut Knitting Partnership Limited um eine Lohnnachzahlung in Höhe von insgesamt 4,6 Mill. Baht (ca 96 000 Euro). Im Zeitraum vom Oktober bis Dezember 2000 und Januar 2001 bis Oktober 2002 bekamen sie Löhne in Höhe von 77 Baht/Tag. Der Mindestlohn liegt aber bei 130 bzw 133 Baht/Tag. Das Arbeitsministerium hat den ArbeiterInnen Recht gegeben und die Firma zur Zahlung angewiesen, diese weigert sich aber. Statt dessen will das Unternehmen nur einen Teil, weniger als die Hälfte, zahlen. Die anderen Unternehmen in der Provinz Tak, die ebenfalls mit burmesischen Wanderarbeitern produzieren, haben mit Schließung und Produktionsverlagerung gedroht, falls die Arbeiter gewinnen und es nicht zu einem Kompromiß kommt. (s.a. 3720, 3415, 3309, 3244) | |||
aufgenommen: Mo., 7.7.2003 |
Quelle: Bangkok Post, 7.7.03 |
Saudi Arabien / Indonesien / Philippinen | Zwei ArbeiterInnen vor der Hinrichtung |
3741 | |
Sarah Dematera von den Philippinen (s.a. 3194, 497) und Siti Zaenab aus Indonesien (s.a.
3429) droht die Hinrichtung. Beide sind von Islamischen Gerichten in Saudi Arabien
aufgrund ihres "Geständnisses" im Jahr 1993 bzw. 2000 zum Tode verurteilt worden, weil
sie angeblich ihre Chefin umgebracht haben sollen - beide arbeiteten als Haushelferin. Bei
beiden wurde die Vollstreckung ausgesetzt, bis ihre Töchter erwachsen sind. HRW geht davon aus, daß in beiden Fällen die Geständnisse erzwungen worden sind; beide können kein Arabisch und nicht perfekt englisch. Beide hatten kaum Unterstützung durch Vertreter ihres Heimatlandes und keinen Rechtsanwalt. | |||
aufgenommen: So., 6.7.2003 |
Quelle: Yahoo! News 4.7.03, Human Rights Watch 2.7.03 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
21. Juli 2003