< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
China | 6.3.11 | Jasmin |
7158 |
(s.a. 7150) Beijing: Wie in den beiden vorigen Wochen hatte es im Internet Aufrufe zu
Protestspaziergängen gegeben. Wieder gab es keine Proteste, dafür ein Riesenaufgebot an
Sicherheitskräften. An den angekündigten Treffpunkten wurde die Datenübertragung per
Mobiltelefon blockiert. Die Zhongguancun U-Bahnstation, nahe der Beida (Peking
Universität), wurde geschlossen, weil es Online -Ankündigungen einer
Studentenversammlung gegeben hatte. In Shanghai wurden mindestens 17 ausländische
Journalisten am Treffpunkt (Platz des Volkes) festgenommen. (BBC News, 6.3.) Beijing: Die Regeln für Berichterstattung durch ausländische Journalisten wurden verschärft. Es sind jetzt spezielle Genehmigungen für Recherchen im Stadtzentrum nötig. (Yahoo! News Singapore) | |||
aufgenommen: Mo., 7.3.2011 |
Quelle: div., |
China | 2./3.3.11 | Mindestlöhne |
7155 |
(s.a. 6846) Shanghai, 2.3.: An 1.4. werden die in der Stadt geltenden Mindestlöhne um 14
Prozent steigen, dies erhöht den monatlichen Mindestlohn von Rmb. 1120 auf Rmb 1280.
Die Provinzen Guangdong und Shandong haben ihre jeweiligen Mindestlöhne bereits am
1.3. erhöht. Der Konsumentenpreisindex stieg im Januar um 4,9 Prozent, die
Lebensmittelpreise um 10,3 Prozent im vergleich zum Vorjahr. (China Daily) Am Folgetag kündigte Shenzhen die Steigerung der Mindestlöhne um 20 Prozent an, eine Steigerung von Rmb. 1100 auf Rmb 1320/ Monat, ebenfalls gültig ab 1.4. (xinhuanet) | |||
aufgenommen: Fr., 4.3.2011 |
Quelle: div, 3.3.11 |
Kambodscha | 28.2.11 | Wohnkonflikt |
7152 |
Phnom Penh: 200 Menschen, die vom "Entwicklungsprojekt" am Boeung Kak- See (7002) betroffen sind, wollten ihre Alternativvorstellungen dem Gouverneur vortragen. Statt dem Gouverneur oder einem anderen Verantwortlichen kam die Polizei; bei einer viertelstündigen Auseinandersetzung wurden mehrere Menschen zusammengeschlagen und 3 festgenommen. | |||
aufgenommen: Di., 1.3.2011 |
Quelle: The Phnom Penh Post, 28.2.11 |
China | 27.2.11 | Bissle nervös? |
7150 |
s.a. 7141,7140, 7128, 7117: In Shanghai und Beijing wurde eine Menge Polizei und sonstige Sicherheitskräfte aufgeboten, um jeglichen Antiregierungsprotest zu verhindern und ausländische Journalisten zu hindern, darüber zu berichten. Es war der zweite Sonntag in Folge, an dem zu Demonstrationen aufgerufen worden war. Aufgerufen hatte vor allem die Webseite boxun.com, die von Kritikern der chinesischen Regierung von USA aus betrieben wird. Demonstrationen gab es keine, aber der Polizeieinsatz in der Beijinger Einkaufsstrasse Wangfujing war bemerkenswert: Schon vorher war das McDonalds (Treffpunkt) von einem Bauzaun umzäunt worden. Polizei und Sicherheitskräfte in Zivil sorgten mit Hunden, Trillerpfeifen und Personenkontrollen dafür, dass niemand stehen blieb. Ausländische Journalisten wurden vorübergehend festgenommen, ihr Filmmaterial gelöscht. Besonders bizarr: Der Einsatz der Strassenkehrern, die Armbinden "Freiwillige der Öffentlichen Sicherheit" trugen und mit ihren Besen die Fußgänger wegfegten und von großen Strassenreinigungsfahrzeugen, die die Strasse unter Wasser setzten. In Shanghai am Treffpunkt "Platz des Volkes" bliesen die Einsatzkräfte pausenlos auf ihren Trillerpfeifen und schrieen die Leute an, nicht stehenzubleiben, mindestens sieben wurden festgenommen. | |||
aufgenommen: Mo., 28.2.2011 |
Quelle: HK Standard, The China Post,.Straits Times |
Indonesien | 22.2.11 | Immer dieselbe Geschichte |
7145 |
Medan: Hunderte Bauern aus dem Dorf Dagang Kerawan, Tanjung Morawa, demonstrierten vor dem Gouverneurspalast. Sie fordern Hilfe beim Streit ums Land. Es geht um 78 Hektar, die ihnen 1954 zugesprochen worden sind. 1965 allerdings wurde ihnen das Land einfach weggenommen, und zwar von der Staatsplantage PTPN IX, heute die PTPN II. Sie wehrten sich damals nicht, weil sie Angst hatten, als Mitglieder der PKI (Kommunistische Partei Indonesiens, bei deren Unterdrückung gerade zwischen 500 000 und 1 Million Menschen ermordet wurden) zu gelten. Das Nutzungsrecht der Plantage endete im Jahre 2000 und wurde nie verlängert. Das hinderte den Direktor der PTPN II nicht daran, das Land 2005 an eine Privatfirma zu verkaufen. Das war Unrecht, der Mann wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt (hat er bisher nicht angetreten). Dies wiederum veranlaßte wohl die Privatfirma, die das Land gekauft hatte, es an einige andere Firmen weiterzuverkaufen. Zum Streit um Land zwischen Bauern und der PTPN II siehe u.a. 7131, 7116, 5644, 3325. | |||
aufgenommen: Mi., 23.2.2011 |
Quelle: Liputan6, The Jakarta Post, Antara Sumut, 23.2.11 |
Thailand | 22.2.11 | Unendliche Geschichte |
7144 |
Bangkok: Etwa 1000 Leute demonstrierten vor dem Regierungsgebäude in Unterstützung für die Bewegung der Bauern/Fischer gegen den Pak Moon- Damm in Ubon Ratchathani. Sie fordern Entschädigung für die Betroffenen und die Öffnung der Fluttore für die nächsten 5 Jahre, damit sich der Fischbestand wieder erholen kann. Derzeit werden die Tore nur für jeweils 4 Monate im Jahr geöffnet, damit Fische vom Mekong flußaufwärts schwimmen können. Der Damm am Moon- Fluß ist seit etwa 2 Jahrzehnten umstritten; er wurde 1995 gegen Proteste, aber mit Hilfe der Weltbank fertig gestellt. Siehe u.a. 5511, 3418, 2152, 1990. 1810. 1473, 836. | |||
aufgenommen: Mi., 23.2.2011 |
Quelle: The Nation, 23.2.11 |
Südkorea | 20.2.11 | Übereinkunft |
7142 |
Seoul , s.a. 7093: 49 Tage dauerte ein Arbeitskonflikt an der Hongik-Universität. Reinigungskräfte, Wachen und andere über zwei Dienstleistungsunternehmen Beschäftigte waren von diesen nach der Gründung einer Gewerkschaft entlassen worden, jetzt werden sie wieder eingestellt, die Löhne werden erhöht. | |||
aufgenommen: Mo., 21.2.2011 |
Quelle: The Korea Times, 20.2.11 |
China | 20.2.11 | "Jasmin"-Proteste? |
7141 |
s.a. 7140: In mehr als 20 Städten tauchten Staatssicherheit, Polizei und Militär in größeren
Mengen auf, um Pro-Demokratie-Proteste, zu denen im Internet aufgerufen worden war, zu
verhindern. Die Universitäten der Provinzen Shaanxi und Jiangsu waren angewiesen
worden, die Tore zu schließen, damit die Studenten ihre Universitäten nicht verlassen
konnten. In der wichtigsten Einkaufsstraße Wangfujing in Beijing waren Hunderte
anwesend, das einzige Zeichen des Protests war ein Strauß weißer Blumen (Jasmin?), der
niedergelegt wurde. In Shanghai waren über 100 am Treffpunkt, davon wurden 3
verhaftet. Polizei löste die Ansammlung nach einer Stunde auf. In Guangzhou kamen nur
wenige zum Treffpunkt, dafür aber mindestens 500 uniformierte Polizisten. In Hong Kong
demonstrierten 20 Aktivisten vor der Vertretung der Beijinger Regierung. (South China
Morning Post) Hunderte versammelten sich vor dem McDonald's in der Beijinger Einkaufsstraße Wangfujing, aber es war unmöglich zu unterscheiden, wer zum Protestieren gekommen war, und wer nur neugierig war. (Los Angeles Times) Ein landesweiter Internet-Aufruf für eine chinesische Version der "Jasmin-Revolution" wurde nur von einer Handvoll Teilnehmern befolgt. Ein McDonalds-Angestellter: "Da war nichts, die Leute fotografierten sich nur gegenseitig." Zusammen mit ausländischen Journalisten und Glotzern wuchs die Menge auf hunderte Personen an, es wurden keine Slogans gerufen. (Global Times) Die chinesischen Staatsmedien spielen den Aufruf zu Protesten als "Performancekunst" runter. Nur eine Handvoll Demonstranten kam tatsächlich zu den Treffpunkten. (Yahoo! Singapore News) | |||
aufgenommen: Mo., 21.2.2011 |
Quelle: div., 21.2.11 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
8. März 2011