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Indonesien | 31.1.05 | Löhne her! |
4537 |
Pontianak: Zum wiederholten Maße demonstrierten hunderte (ehemalige) Beschäftigte der PT Benua Indah (4371) beim Regionalparlament. Sie verlangen rückständige Löhne, die ihnen von verschiedenen Seiten schon mehrmals versprochen worden waren. Die Firma ist geschlossen, aber eine formelle Massenentlassung ist noch immer nicht erfolgt. Statt dessen sind die meisten Maschinen abtransportiert. | |||
aufgenommen: Di., 1.2.2005 |
Quelle: Pontianak Post, 1.2.05 |
China | 26.1.05 | Trauer verboten |
4532 |
Das chinesische Regime tut sich schwer mit Teilen seiner Vergangenheit. Nach dem Tod von Zhao Ziyang (Premierminister von 1980 bis 87 und Generalsekretär der KP von 87 bis 89) am 17.1. sind Menschen, die um ihn trauern, verhaftet worden. Der Zutritt zu seinem Haus wurde den allermeisten mit Gewalt verwehrt. Gestern versammelten sich etwa 60 Leute vor dem Petitionsbüro in Beijing; weil sie weiße Trauerblumen an ihren Kleidern hatten, wurden viele zusammengeschlagen. Zhao Ziyang hatte während des Aufstandes 1989 ("Hungerstreik auf dem Tien-An-Men", siehe etwa Welt in Umwaelzung) eine moderatere Politik vertreten, hatte die Hungerstreikenden auf dem Platz besucht und war anschließend abgesetzt und zu Hausarrest verdonnert worden. | |||
aufgenommen: Do., 27.1.2005 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 27.1.05 |
Südkorea | 2004 | Zeitarbeiter verdienen wenig |
4531 |
Nach einer Untersuchung der Bank of Korea gibt es in Südkorea den größten Unterschied zwischen den Löhnen regulärer Arbeiter und Zeitarbeiter in allen entwickelten Ländern und dieser Unterschied steigt weiter. Zeitarbeiter in Südkorea verdienen nur 49,7 % ihrer festangestellten Kollegen; in 2002 waren es noch 53,4 %. Laut dieser Studie beträgt dieser Wert etwa in Deutschland 83 %, in Großbritannien 74 %. (Siehe auch 4388, 2963, 2498) | |||
aufgenommen: Do., 27.1.2005 |
Quelle: Chosun Ilbo, 26.1.05 |
China | 2004 | Einkommensschere geht weiter auf |
4530 |
Nach einem Bericht der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (CASS) ist die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgegangen. Die oberen 10 % der städtischen Bevölkerung hatten ein um 9,5 fach höheres Einkommen als die ärmsten 10 %; in 2003 lag dieser Wert noch bei 9,1 %. Daneben nennt die Studie als weiteren kritischen Punkt, daß in den letzten Jahren 40 Millionen Bauern ihr Land an "Entwicklungsprojekte" verloren haben. (Siehe auch: 4269, 4253, 4035) | |||
aufgenommen: Do., 27.1.2005 |
Quelle: The Standard, 26.1.05 |
Thailand | 24.1.05 | Gegen Kohle |
4529 |
Lampang, Nordthailand: Anläßlich der "Welt-Kohle-Konferenz" demonstrierten etwa 500 Leute gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke in Thailand. Die Demonstranten kamen vor allem aus der Umgebung des Mae Moh- Braunkohlekarftwerks (2991) und einer geplanten Kohlemine. Ein Hund wurde beauftragt, dem zuständigen Verantwortlichen der EGAT (Thailands Energiegesellschaft (4167)) einen Brief zu überbringen. "Wenn Ihr uns wie Hunde behandelt, verdient Ihr das", so die Demonstranten. Die EGAT will allerdings den Anteil der (Braun-)kohle an der thailändischen Stromerzeugung von derzeit 14 auf 50 Prozent steigern. | |||
aufgenommen: Di., 25.1.2005 |
Quelle: The Nation, 25.1.05 |
Südkorea | 22.1.05 | Obdachlosenriot |
4528 |
Seoul: Nachmittags fanden Wachleute einen toten Obdachlosen im WC der zentralen U-Bahnstation; wenige Stunden später wurde ein weiterer Obdachloser in der Nähe schreiend vor Schmerzen entdeckt. Er starb noch an Ort und Stelle. Als 20 Polizisten auftauchten, um die Leiche abzutransportieren, waren hunderte versammelt, um dies zu verhindern. Sie beschuldigten U-Bahn Security und Polizisten, sie hätten die beiden totgeprügelt. Es kam zu massiven Auseinandersetzungen, erst 250 Mann Polizeiverstärkung konnten nach zwei Stunden den Riot beenden. 6 Leute wurden festgenommen. Vor der Station gingen Auseinandersetzungen noch bis in die Nacht. Allerdings wurden später die Obdachlosen wieder in die Warteräume gelassen. Die Leichen sollen obduziert werden, um die Todesursachen festzustellen. Etwa 500 Odachlose sollen sich um die Station aufhalten und im Winter dort Schutz suchen. (Siehe auch: 1419, 650) | |||
aufgenommen: Mo., 24.1.2005 |
Quelle: JoongAng Ilbo, The Korea Herald, The Korea Times, Digital Chosun Ilbo, 24.1.05 |
Südkorea | Jan. 05 | Kia: Korruption |
4527 |
Kwangju: Bei der Gewerkschaft des zweitgrößten koreanischen Autobauers Kia Motors gibt es einen Bestechungsskandal, der jetzt von der Staatsanwaltschaft untersucht wird. Gewerkschaftsführer sollen von Stellenbewerbern Geld angenommen haben, um diesen freie Arbeitsplätze im Werk zu vermitteln. Dies wurde dadurch erleichtert, daß das Unternehmen 20% der neuen Stellen auf Empfehlung der Gewerkschaftsführung vergibt. (s.a. 4259) | |||
aufgenommen: So., 23.1.2005 |
Quelle: The Korea Times, 23.1.05, The Korea Herald, 21.1.05 |
Thailand | 22.1.05 | Disaster Area: Demo erfolgreich |
4526 |
(s.a. 4525): Die gestrige Demo und Straßenblockade dauerte, bis der Gouverneur von Phang Nga zu den Demonstranten kam und bekanntgab, daß die Leichen bis zur Identifizierung am jetzigen Ort (zwei Tempeln) bleiben werden. Dann werden sie ihren Angehörigen übergeben. | |||
aufgenommen: So., 23.1.2005 |
Quelle: The Nation, 23.1.05 |
Indonesien | Jan.05 | Disaster Area 8 |
4524 |
(s.a. 4522) Die Armee hat bekannt gegeben, daß sie in den letzten zwei Wochen 120
angebliche GAM-Mitglieder (Separatistenguerilla "Bewegung Freies Aceh") im Aceh
getötet hat, trotz aller Aufrufe zu einem Waffenstillstand in der von Erdbeben und Tsunami
beschädigten Provinz. Z.Z. sind 20 000 indonesische Soldaten für "Sicherheitsoperationen"
eingesetzt. Die GAM-Führung behauptet, die TNI (indonesische Armee) habe in den letzten
Wochen 90 unbewaffnete Zivilisten und 20 Rebellen getötet. (Laksamana.net) Batam (Riau-Inseln, nahe Singapur): Videomitschnitte von tragischen Tsunami-Szenen aus dem Aceh sind seit 15.Januar bei Händlern erhältlich und haben sich zu einem Bestseller entwickelt. (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Sa., 22.1.2005 |
Quelle: div., 22.1.05 |
Indonesien | Disaster Area 7 |
4522 | |
(4516) Es nimmt kein Ende: Die Opferzahlen werden ständig nach oben korrigiert (derzeit
mehr als 160 000) und noch immer sollen tausende Leichen nicht geborgen sein. Unabhängige indonesische Helfer berichten, daß inzwischen die Hilfslieferungen an die Flüchtlingszentren (24 mit 30 000 Menschen) (The Jakarta Post, 19.1.) einigermaßen laufen. Viele Leute sind aber nicht in solche vom Militär kontrollierte Camps gegangen, sondern zu Freunden, Verwandten, Nachbarn, die weniger Verluste erlitten haben. Diese Menschen erhalten bislang so gut wie keine Unterstützung (Segera, 15.1.05). Das liegt zum Teil daran, daß das Militär die freie Bewegung der ausländischen Helfer eingeschränkt hat (4510). Auch indonesische Helfer können sich nicht frei bewegen, gestern verhaftete das Militär 10 Studenten, die mit einer Hilfslieferung von Lhokseumave ins Nord-Aceh unterwegs waren. (acehkita.com, 20.1.05) | |||
aufgenommen: Do., 20.1.2005 |
Quelle: div. |
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3. Februar 2005