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Philippinen | 17.2.05 | Holzarbeiter protestieren |
4559 |
Mindanao: Insgesamt etwa 5000 Holzarbeiter demonstrierten in verschiedenen Städten gegen das Abholzverbot. Es war nach Wirbelstürmen mit vielen Toten von der Regierung angeordnet worden (4463). Jetzt sind die Beschäftigten der Holzindustrie arbeitslos. Ein Gewerkschaftssprecher fragte, warum ein Holzarbeiter in Mindanao für etwas leiden solle, was auf Luzon passiert sei. Sie würden sofort andere Jobs annehmen, wenn solche von der Regierung angeboten würden. | |||
aufgenommen: So., 20.2.2005 |
Quelle: inq7.net, 19.2.05 |
Kambodscha | Sexarbeiterinnen entführt oder geflohen? |
4556 | |
Phnom Penh (s.a. 4473): Im Dez. 04 waren über 80 Sexarbeiterinnen nach einer Bordellrazzia in die Schutzeinrichtung einer Anti-Menschenhandel-NGO gebracht worden. Kurz danach waren die Frauen wieder verschwunden. Zeugenaussagenwiesen darauf hin, daß die Frauen entführt worden waren. Der jetzt von der Regierung herausgegebene Bericht behauptet, die Frauen seien selber geflohen. Die Anti-Menschenhandel-NGO ist darüber empört und behauptet, daß dieser Bericht dem Schutz einflußreicher Personen dient, die mit dem Bordell zu tun haben. | |||
aufgenommen: Fr., 18.2.2005 |
Quelle: BBC News, 18.2.05 |
Timor Leste | 2/05 | Hunger |
4554 |
Seit Oktober letzten Jahres sind in Hatabuiliko mindestens 53 Menschen verhungert. Lebensmittelknappheit gibt es fast überall. Besonders betroffen sind die Bergregionen, die Kaffee produzieren. Es sei kein Hunger wie etwa in Somalia, meint die Regierung, es sei nur Lebensmittelknappheit und "passiert jedes Jahr". Während Osttimor in den letzten Jahren die meiste Pro-Kopf-Hilfe in der Welt gekriegt hat, war mit dieser Hilfe immer die Vorschrift verbunden, die Marktwirtschaft zu fördern. So sind viele Agrarsubventionen gekürzt oder gestrichen worden. Gleichzeitig gibt es Inflation, zum großen Teil verursacht durch die ausländischen "Helfer", die großzügig ihre Dollars ausgeben können (2277). Ein Drittel der Hilfsgelder des durch die Weltbank verwalteten "Trust Fund for East Timor" landet in den Taschen sogenannter "Berater", so eine Untersuchung der EU. Die Bauern können zum Beispiel keinen Reis mehr produzieren, der billiger als der ausländische ist - die Preise für Saat und Hilfsmittel sind zu hoch. Das Budget des Agrarministeriums beträgt ganze 1,5 Mio US$. Der IWF schließlich stellt aber fest, daß die lokalen Löhne "zu hoch" seien und lobt die Regierung, daß sie sich populistischen Maßnahmen wie einem "Mindestlohn" enthalten habe. | |||
aufgenommen: Mi., 16.2.2005 |
Quelle: Asia Times, 16.2.05 |
Indonesien | 14.2.05 | Disaster Area 10 |
4553 |
Während immer noch etwa 1000 Leichen am Tag gefunden werden, hat die indonesische Verwaltung damit begonnen, die Füchtlinge von Zeltlagern in schnell gebaute Barrackensiedlungen umzusiedeln. An die 100 000 Leute sollen in solche Siedlungen umziehen und bis zu zwei Jahre dort verbringen. Allerdings gibt es Widerstand gegen diese Pläne; viele Flüchtlinge wollen nicht umsiedlen - vor allem, weil diese Barracken vom Militär kontrolliert werden. Menschen in Camps zu konzentrieren hat Tradition im Bürgerkrieg im Aceh. Aber auch internationale Hilfsorganisationen üben Kritik; selbst einige UN- Organisationen sagen, daß sie zwar weiterhin Hilfe auch an Leute in den Barracken geben würden, sie würden sich aber nicht an deren Bau beteiligen und auch die Leute nicht ermutigen, dorthin umzuziehen. (BBC News, Yahoo! News Singapore, 15.2.05) Der Umzug selbst soll freiwillig sein, sagt der Bürgermeister von Banda Aceh. Ob das auch für die gilt, die bisher in öffentlichen Gebäude, Moscheen etc. Zuflucht fanden, ist unklar - die sollen nämlich als erste umgesiedelt werden. (The Jakarta Post, 15.2.). Auch die über 700 Bewohner des Dorfes Kuala Simpang Ulim in Ostaceh weigern sich, in ein Dorf weit weg von der Küste zu ziehen - sie waren bisher Fischer und wollen das auch bleiben. (Serambi, 14., 15.2.) (4551, 4543) | |||
aufgenommen: Di., 15.2.2005 |
Quelle: div. |
Malaysia | 9.2.05 | Migrantenrandale |
4552 |
Kuala Lumpur: Bei Schlägereien zwischen Immigranten (Indonesier, Nepalesen und Burmesen) in einem Shopping Center sind sieben Leute verletzt worden. In diesem Zusammenhang sind seitdem an die 120 Ausländer verhaftet worden. (S.a. 3909) | |||
aufgenommen: So., 13.2.2005 |
Quelle: The Star, 12.2.05 |
Indonesien | 7.2.05 | Gegen mehr Arbeit |
4549 |
Surakarta (Zentraljava) s.a. 4462: Einige Dutzend ArbeiterInnen der Plastikfabrik Jerapah Plastics demonstrierten zum wiederholten Mal beim Stadtrat (weil dort die zuständige Kommission ist). Sie wehren sich gegen ein neues Arbeitssystem, daß ihnen höhere Arbeitbelastung bringt, weil sie dann an drei Maschinen gleichzeitig arbeiten müssen, ohne dafür mehr Geld zu bekommen. Außerdem haben sie weitere Forderungen bezüglich Lohn und Sozialleistungen. | |||
aufgenommen: Do., 10.2.2005 |
Quelle: Suara Merdeka, 8.2.05 |
Philippinen | seit 6.2.05 | Kämpfe auf Sulu |
4548 |
Auf der Insel Sulu sind seit drei Tagen schwere Kämpfe zwischen der Armee und moslemischen Rebellen zu Gange; es soll bereits mehr als 60 Tote gegeben haben. Die Armee ist offenbar bei einer Aktion gegen die Abu Sayyaf (3770, 3551) in Gebiete eingedrungen, die als Hochburg der Nur-Misuari-Fraktion der MNLF (2900,2823) gelten - das wäre eigentlich ein Bruch des bestehenden Friedensvertrags mit der MNLF (2816, 2020). Dabei ist wohl ein Kind zwischen die Feuer geraten, was die Misuari-Leute zum Gegenangriff bewogen haben soll. Die Mehrheits-Fraktion der MNLF auf Mindanao hat sich dahingehend geäußert, daß sie die Regierung auffordert, erst mal die Ursachen der Kämpfe zu prüfen, bevor sie Verstärkung schickt. Die MILF dagegen hat ihre Leute aufgerufen, sich rauszuhalten - sie führt zur Zeit Friedensgespräche mit der Regierung. | |||
aufgenommen: Mi., 9.2.2005 |
Quelle: Business World, SunStar, Inq7.net, BBC News, 9.2.05 |
China | Staatlicher Massenmord |
4546 | |
Die Hinrichtungen in China nehmen weiter zu. Allein in den beiden letzten Monaten Januar und Dezember sind mindestens 650 Menschen hingerichtet worden. In den beiden letzten Wochen sind 200 Exekutionen bekannt geworden. AI geht davon aus, daß viele davon unschuldig waren (die chinesische Justiz garantiert nicht immer einen fairen Prozess) oder für gewaltfreie Vergehen wie "Zerstörung öffentlicher Einrichtungen" oder Wirtschaftsverbrechen verurteilt worden sind. AI zitiert den Fall von Lu Shile, der in Qingdao bei einer "Harter Schlag"-Aktion (2586) gefasst wurde und innerhalb von 24 Tagen verurteilt wurde, eine Berufung verlor und hingerichtet worden ist. Allein dieses Gericht hat 2004 57 mal die Todesstrafe verhängt - das legt eine sehr viel höhere Zahl an Hinrichtungen im ganzen Land nahe, als die, von denen öffentlich berichtet wird. (s.a. 4022) | |||
aufgenommen: Mi., 9.2.2005 |
Quelle: Amnesty International, 9.2.05 |
Thailand | 8.2.05 | Flugbegleiterprotest |
4545 |
Bangkok: 300 Beschäftigte der Thai Airways (2785) haben vor dem Verwaltungsgebäude gegen den Plan der Firma protestiert, in Zukunft die FlugbegleiterInnen über eine Leihfirma einzustellen. Über 500 neue Leute sollen über die Firma Siam Rajathanee eingestellt werden. Die Gewerkschaft sagt, die Gesellschaft hätte ganz andere Probleme als die Stewardessen - nämlich alte Flugzeuge mit verschlissenen Sitzen und ein miserables Unterhaltungsprogramm während den Flügen. | |||
aufgenommen: Mi., 9.2.2005 |
Quelle: MCOT News, 9.2.05 |
Indonesien | 6.2.05 | Disaster Area 9 |
4543 |
(s.a. 4524) Trotz inoffiziellem Waffenstillstand zwischen indonesischer Armee und GAM-Separatistenguerilla ("Bewegung Freies Aceh") nach dem Tsunami, war die Armee wieder aktiv: Sieben angebliche GAM-Kämpfer sind nahe der Rebellenhochburg Bireuen (in der Provinz Aceh) getötet und einer verhaftet worden, drei Gewehre wurden beschlagnahmt. Inzwischen sind in Indonesien 111 000 Tsunami-Opfer bestattet worden, 127 000 Personen werden vermißt. | |||
aufgenommen: Mo., 7.2.2005 |
Quelle: BBC News, 7.2.05 |
Thailand | 5.2.05 | Videos beschlagnahmt |
4542 |
Bangkok (s.a. 4409): Die Polizei hat zwei Verteilern 1000 Kopien VCDs weggenommen, auf denen Aufnahmen der Niederschlagung einer Demo vor der Polizeistation in Tak Bai (Provinz Narathiwat) im letzten Oktober zu sehen waren. | |||
aufgenommen: So., 6.2.2005 |
Quelle: Bangkok Post, 6.2.05 |
China | 2004 | Mehr Kapitalisten |
4541 |
(s.a. 3056, 1748) Mitte 2004 gab es in China 3,44 Mill. Privatunternehmen mit mehr als 47,14 Mill. Beschäftigten. Im Jahr 2003 wurden in der Privatwirtschaft Werte von US$ 241 Mrd. produziert (1989: US$ 5,1 Mrd.). Durchschnittlich ist einer von 400 Chinesen inzwischen "Boss" einer Privatfirma, mit einem Jahreseinkommen von US$ 24 000. | |||
aufgenommen: So., 6.2.2005 |
Quelle: China Daily, 4.2.05 |
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22. Februar 2005