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Myanmar | 28.10.12 | Zahl der Todesopfer steigt |
7940 |
Bei den seit Tagen andauernden ethnisch/religiösen Zusammenstößen zwischen "Burmesen" und Rohingya sind nach offiziellen Angaben 86 Menschen umgekommen; Menschenrechtsaktivisten gehen davon aus, daß die tatsächliche Opferzahl weit höher ist. Die Regierung hat die Toten nicht nach Ethnie aufgeschlüsselt. Die UN allerdings sagt, daß 28 000 Menschen vertrieben worden sind, davon 27 300 Moslems (darunter auch Kaman, die im Gegensatz zu den Rohingya als Minderheit anerkannt sind). 4600 Häuser sind zerstört. Human Rights Watch hat Satellitenbilder vorgelegt die zeigen, daß Kyaukphyu, eine Rohingya-Comunity, praktisch völlig zerstört ist. (Siehe auch 7934) | |||
aufgenommen: Mo., 29.10.2012 |
Quelle: The Irrawaddy, Mizzima, The China Post, Democratic Voice of Burma, 28., 29.10.12 |
China | 27.10.12 | PX |
7938 |
Ningbo (7936): Der Protest gegen den Ausbau der Raffinerie von Sinopec hat vor einer Woche mit 200 Teilnehmer begonnen. Jetzt waren 10 000 auf den Beinen. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit Polizei und Bewaffneter Volkspolizei. Ein Polizeifahrzeug wurde auf den Kopf gestellt; die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke ein. Es gab viele Verletzte. | |||
aufgenommen: So., 28.10.2012 |
Quelle: Information Center for Human Rights & Democracy (HK), Yahoo! News Singapore, The China Post, Want China Times, 28.10.12 |
Taiwan | 27.10.12 | LGBT |
7937 |
Taipeh: An der diesjährigen "Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender"-Pride Parade nahmen über 50 000 teil. Die Hauptforderung war immer noch (7455) das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe. | |||
aufgenommen: So., 28.10.2012 |
Quelle: Want China Times, The China Post, 28.10.12 |
China | 24., 25.10.12 | Gegen Chemie-Ausbau |
7936 |
Ningbo, Zhejiang: Zwischen 200 (China Daily) und "Tausenden" (Molihua) demonstrierten gegen den Ausbau des Petrochemiekomplexes der staatseigenen Sinopec. Vor allem die Produktion von Paraxylol (7348, 5835) soll ausgebaut werden; Tausende sollen umgesiedelt werden. Laut Molihua kam es zu Straßenschlachten mit Verletzten und Festnahmen. | |||
aufgenommen: Fr., 26.10.2012 |
Quelle: China Daily, Yahoo! News Singapore, molihua, 25., 26.10.12 |
Myanmar | 25.10.12 | Unruhen |
7934 |
Im Bundesstaat Rakhine/Arakan, Westmyanmar, haben Kämpfe zwischen "Burmesen" und Rohingya 56 Menschen das Leben gekostet, Hunderte sind verletzt, tausende Häuser zerstört. Viele Menschen sind auf der Flucht und viele suchen Schutz in Flüchtlingslager, die allerdings mit 75 000 bereits völlig überfüllt sind. Siehe 7884, 7864, 7758. | |||
aufgenommen: Fr., 26.10.2012 |
Quelle: AlertNet, The Irrawaddy, Yahoo! News Singapore, Democratic Voice of Burma, 25., 26.10.12 |
Vietnam | 24.10.12 | Bauerndemo |
7933 |
Hanoi: Erneut haben an die 600 Bauern aus zwei Dörfern gegen die Konfiszierung ihres Landes protestiert. Die eine Gruppe widersetzt sich dem EcoPark- Projekt (7915). Auch die andere Gruppe hat schon mehrfach protestiert (7767). Sie kommen aus Duong Noi, wo die Stadtverwaltung von Hanoi zwei neue Vorstädte errichten will. | |||
aufgenommen: Do., 25.10.2012 |
Quelle: Radio Free Asia, 24.10.12 |
Myanmar | 22.10.12 | Safran-Rassismus |
7929 |
Während es erneut zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Burmesen und Rohingya (7884, 7758) mit drei Toten gekommen ist, versuchen Mönche weiterhin (siehe 7864), die ethnischen Spannungen zu verschärfen. Eine "All-Arakanese Monks' Solidarity Conference" hat dazu aufgerufen, alle "Sympathisanten" der Rohingya bekannt zu machen, sie mit Bild auf Flugblättern zu denunzieren. Das führt nicht nur zu Angst im burmesischen Bevölkerungsteil in Rakhine, weil sich niemand mehr traut, den Rohingya zu helfen oder auch nur für Zurückhaltung zu plädieren. Vor allem behindert es humanitäre Hilfe von außen, die der Präsident (und die UN) für dringend erforderlich hält. | |||
aufgenommen: Di., 23.10.2012 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, Democratic Voice of Burma, 23.10.12 |
Indonesien | 18.10.12 | Streiks |
7927 |
Tangerang, Großraum Jakarta: Etwa 1800 ArbeiterInnen der Schuhfabrik PT Panarub
Dwikarya Benoa demonstrierten erneut für ihre Wiedereinstellung (7836). Sie waren nach
einem Streik im Juli entlassen worden. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen den
ArbeiterInnen, dem (gut vorbereiteten) Werkschutz und der Polizei. 13 Menschen wurden
verletzt. Panarub produziert auch für Adidas; die hat aber erklärt, daß sie keine Aufträge
mehr an die Panarub erteilen wird, solange der Konflikt nicht gelöst ist. (Jakarta Globe, The
China Post) Sidoarjo (bei Surabaya): Nach eineinhalb Monat Streik haben die Arbeiter bei der PT Langgeng Makmur (7881) einen Erfolg erzielt. Die 160 Leiharbeiter werden nicht nur wieder eingestellt, sie erhalten sogar einen Festeinstellungsvertag. Auch in diesem Streik war es wiederholt zu Schlägereien mit angeheuerten Schlägern gekommen. (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Fr., 19.10.2012 |
Quelle: div., 18.,19.10.12 |
Indonesien | 18.10.12 | Gegen Leiharbeit |
7925 |
Surabaya: Hunderte Zählerableser des staatlichen Stromkonzerns PT PLN (5804, 5227) demonstrierten gegen ihre Beschäftigung als Leiharbeiter. | |||
aufgenommen: Do., 18.10.2012 |
Quelle: Surya, 18.10.12 |
Philippinen | 15.10.12 | Friedensabkommen |
7922 |
Die Regierung hat nach 15 Jahren Verhandlungen ein Friedensabkommen mit der Moro Islamic Liberation Front MILF (7436, 3758, 2978, 1641) geschlossen. Es sieht die Bildung einer Autonomen Region in Mindanao und Sulu vor, in der etwa 4 Millionen Menschen leben. Das Gebiet ist kleiner als in einer Vereinbarung von 2008 (6066) (bei der auch Teile der Stadt Zamboanga zum autonomen Gebiet gehören sollten). Diese Vereinbarung wurde aber auf Regierungsseite nicht akzeptiert. Es ist jetzt etwa deckungsgleich mit der Autonomous Region of Muslim Mindanao ARMM (1989), die ein Resultat eines Friedensprozesses mit der Moro National Liberation Front MNLF (5602, 4548, 2900, 2020) war. Mit dieser hatte die Regierung 1996 ein ähnliches Friedensabkommen geschlossen. Die MILF hatte im Gegensatz zur MNLF immer eine Abspaltung und eigenen Staat gefordert; das war sogar mal der Grund, sich abzuspalten. Jetzt hat sie selbst einer Autonomie zugestimmt. Das Problem ist jetzt, daß die rivalisierende MNLF ihr Abkommen mit der Regierung als aufgehoben sieht. Sie hat nie ihre Waffen niedergelegt und soll etwa 11 000 Kämpfer haben. | |||
aufgenommen: Di., 16.10.2012 |
Quelle: div. |
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29. Oktober 2012